Erstmals fanden in der Nordwestschweiz Volksmusiktage statt. Als Veranstalter amtete der Verein Bühnete Arlesheim, mit Fritz Krey als Leiter und Annerose Krey als musikalische Leiterin. Eingebaut in diesen Anlass war ein tolles Paket Volkstanzen, was natürlich zahlreiche Tänzer und Tänzerinnen aus Trachten- und anderen Tanzgruppen anlockte.
Eröffnet wurde der Anlass kurz nach 15 Uhr mit einem Crashtanzkurs für Schweizer Volkstänze. Andrea Schmid und Jasmine Baumann führten die zahlreich Interessierten in die Grundschritte der Schweizer Volkstänze ein. Eine Stunde später wechselte Karin Geitz in die Welt der internationalen Volkstänze. Sie pickte einige Tänze aus dem Abendprogramm heraus und tanzte sie durch. Im Vordergrund standen Tänze mit Wechsel.
Nach den „Tanzkursen“ war die Bühne frei für Nachwuchsformationen aus der Region. Den Beginn machten 2 Mitglieder der Jugendformation Querübere, Larissa mit Hackbrett und Marie mit Geige. Sodann folgte die Jugendformation der Husmusig Effige, in einem zweiten Teil zusammen mit Mitgliedern der Erwachsenen-Gruppe. Und als Dr Seppel ertönte, bildete sich spontan ein Kreis mit Tanzfreudigen. Für die Verpflegung sorgte das Team vom Backwaren-Outlet Basel.
Um 20 Uhr startete der „Tanzete“-Ball. Nach der Begrüssung durch Andrea Schmid folgte gleich eine Vorführung. Die bei den Guschtis mitspielende Cristina Janett wirkt auch als Komponistin. Die Veranstalter hatten Karin Geitz gebeten, auf Cristina‘s Stück „Mazurka Cristina“ einen Tanz zu choreographieren, den eine ad hoc Gruppe aus Mitgliedern der TG Muttenz und des VTK Reinach uraufführten. Eine spezielle, aber vielseitige Musik und ein Tanz, der gefiel. Weiter ging’s mit einer Polonaise, gemeinsam gespielt von allen 3 Kapellen (#fidel, Husmusig Effige und Guschtis). Sodann folgten die im Tanzprogramm festgehaltenen Tänze, gruppiert in jeweils einen 3er-Block Schweizer Volkstänze mit der Husmusig Effige und kurz angesagt durch Bruno Gschwind, sodann ein 3er-Block internationale Volkstänze mit #fidel und angesagt durch Karin Geitz und als Abschluss freie Tänze mit den Guschtis. Für die Liebhaber der internationalen Volkstänze war es ein Genuss, die Tänze zu Live-Musik und teilweise sogar Gesang anstatt zu Musik ab Tonträger tanzen zu können. Sehr klangvoll waren auch jene Musikstücke, welche Gruppen gemeinsam spielten. Die Zeit lief und „bald“ war halb 12 Uhr, Zeit für die gemeinsame Sternpolka und den Rosa Schluss-Walzer.
Ein Leckerbissen war das Konzert am späteren Sonntagnachmittag in der voll besetzten reformierten Kirche Arlesheim. Nach der Eröffnung durch das Ensemble #fidel mit Schottisch, Polka und Galopp aus der Hanny-Christensammlung Band Baselland folgte die Hanneli-Musig zusammen mit dem Luzerner Hoforganisten Wolfgang Sieber. Thema war „ Polka ma non troppo – però con organista“. Interessant auch die Ausführungen von Johannes Schmid-Kunz zum Thema Klassische Musik – Volksmusik. Manche Komponisten, die als Klassiker gelten, schrieben auch Polkas, Mazurkas, Walzer - Melodien also, die wir zur Volksmusik zählen. Klassik und Volksmusik liegen durchaus näher als wir gemeinhin annehmen. Den Abschluss bildete der Arlesheimer-Schottisch aus der „Hanneli-Sammlung“, zunächst interpretiert und gespielt von #fidel, dann von der Hanneli-Musig und zum Schluss gemeinsam. Mit tosendem Applaus bedankte sich das Publikum.
Die ersten Volksmusiktage in Arlesheim sind gelungen. Eine Wiederholung würde sicherlich viele freuen.
REW
Bilder Stephan Bitterli (Samstag) und Peter Looser (Sonntag Kirche)