Zum 9. Male organisierte die Bürgergemeinde die Maibaumfeier, unterstützt von der Buurezunft mit der Festwirtschaft und dem Jodlerklub, der Kindertanzgruppe Birsfelden-Muttenz und dem Volkstanzkreis als Programmgestalter. Für die musikalische Umrahmung war wiederum die Oedeburger Holzmusig besorgt.
Traditionellerweise steht im Mai auf dem Ernst Feigenwinter-Platz in Reinach jeweils ein schön geschmückter Maibaum, der am ersten Maisonntag umtanzt werden möchte. Zum ersten Mal ist die Kindertanzgruppe Birsfelden/Muttenz dabei. Der Jodlerklub hat wunderschöne Lieder einstudiert und der Volkstanzkreis Reinach lernte ein paar Tänze für diesen besonderen Anlass. Schwarze Regenwolken und Hagel in der Mittagszeit machen uns etwas Sorgen, doch es entsteht hier ein herrliches Fest ohne Regen und etwas Sonne.
Um halb fünf ist die Festwirtschaft der Buurezunft auf dem Ernst Feigenwinter-Platz schon gut besucht und die Kinder zeigen unter liebevoller Anleitung von Andrea Weber einige kindsgerecht choreographierte Tänze. Die Oedeburger Holzmusig, unterstützt von Urs Mangold am Schwyzerörgeli, begleitet auch sie. Die Kleinen sind stolz, zum ersten Mal um den Maibaum tanzen zu dürfen und dies auf “echte Musik“ und erst noch in herzigen Kindertrachten! Ein Genuss für alle! Zum Abschluss singen sie noch das Lied vom Räuber Hotzenplotz, unterstützt von einigen Eltern und Tanzleuten.
Danach ziehen Musik, Jodler und Volkstänzer hinter der Buurezunftfahne zur Raiffeisenbank, wo der Jodlerklub sein erstes Lied singt und der VTK einen alten Baselbieter Volkstanz (Babeligritte) zeigt. Dann wird auch der grosse Dorfbrunnen begrüsst: „Muesch nume lose“ heisst das Lied, welches mahnt nicht zu verzweifeln, sondern zu vertrauen und der leisen Stimme in uns drin zu lauschen. Ebenfalls beim Brunnen wird eine lüpfige Mazurka getanzt (Une de +), die uns aus dem Träumen heraus holt.
Zurück am Ernst Feigenwinter-Platz begrüsst Frau Vreni Schultheiss die Festgemeinde. Sie erwähnt unter anderem, wie alt die Tradition des Maibaumes doch schon sei und wie gut, dass dieser Brauch, wenn auch mit einer etwas anderen Bedeutung, immer noch besteht. Während wir immer wieder einen Blick zum Himmel werfen und zum Glück kaum mehr Wolken sehen, steigt die Spannung bei uns TänzerInnen und vielleicht auch ein wenig in der Festgemeinde, denn es folgt nach dem Bündnerwalzer „La Fiorentina“ der traditionelle Bändertanz. Alle 8 Paare führen, nach dem Eröffnungsteil, ihre Bänder nun im Zickzack zu einem wunderschönen Geflecht um den Stamm des Maibaumes und wickeln dieses genauso korrekt wieder sorgfältig auf; ein gelungenes Werk. Auch das Netz gelingt und man verabschiedet sich vom Baum.
Entspannt lauschen alle nochmal dem Jodlerchor, der das besonders beliebte Lied “Das cha nur Liebi si“ zum Besten gibt. Die Sonne scheint jetzt kräftig in die gemütliche Runde, der Volkstanzkreis zeigt noch 2 ausländische Tänze, die Oedeburger Holzmusig spielt zu einem Tänzli auf, der Chor singt ein Schlusslied, man sitzt bei Bratwurst oder einem Glas Wein zusammen und stösst an auf einen gelungenen Maibaumfesttag hier in Reinach.
Ariane Gloor
Fotos Franz Sprecher