Berichte

06.11.2021 TG Pratteln und TG Muttenz

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Tracht lacht – Brauchtum verbindet, Ouvertüre im Kuspo Pratteln

In Pratteln zählt man die Tage bis… Nein, nicht bis der Santichlaus oder das Christkind kommt, sondern man wartet auf das grosse Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF), das 2022 auf der «Hülften» stattfindet. Es laufen schon viele Vorbereitungen im Hintergrund, damit sich Pratteln von seiner besten Seite präsentieren darf.

Weil Schwingen einen vorderen Platz in der schweizerischen Volkskultur besetzt, erinnerte man sich, dass es noch weiteres Volks-Brauchtum gibt, auch ausländisches, das im «Multi-Kulti» Pratteln etwas in den Hintergrund geraten ist. Deshalb hat man beschlossen, ein Langzeitprojekt «Tracht lacht – Brauchtum verbindet» auf die Beine zu stellen und als Ouvertüre Trachtenleute, MusikerInnen, SängerInnen und TänzerInnen aus mehreren Kulturkreisen – u.a. Sri Lanka (Tamilen), Portugal, das Baselbiet - zu einem frohen, farbigen Fest einzuladen. Wo verschiedene Kulturen aufeinanderstossen, gibt es mindestens einen gemeinsamen Nenner: die Tracht. Für das Baselbiet waren die TG Pratteln und die TG Muttenz sowie Marianne Gysin als Trachtenspezialistin eingeladen, mitzumachen.

In der Eingangshalle betreute Marianne Gysin einen Trachtenstand. Weiter war ein Nähatelier aufgebaut, in welchem auch Reparaturen an Trachten spontan ausgeführt wurden. Eine Muttenzerin nutzte diese Gelegenheit dazu, da sie am Morgen beim Anziehen ihrer Tracht einen Schaden an ihrem Schurz entdeckte. Um 11 Uhr wurde das Programm mit den Musikgruppen gestartet. Ländlerkapelle Wartebärg, Saz-Gruppe, Tamilische Musikgruppe und der Chor der TG Pratteln bestritten den ersten Teil. Der 2. Kulturblock galt den Volkstänzen: Zu Beginn eine tamilische Kindertanzgruppe. Eingebaut in ihre Tanzmusik war, dem Gedanken des Verbindens Rechnung tragend, auch die Melodie eines Tessiner Volksliedes. Eine ganz tolle Darbietung. Sodann war die Reihe an der TG Muttenz; gezeigt wurden der Mairösli Walzer und als rassigen Tanz die Patronetäsche. Die Fortsetzung machte die Gruppe «Rancho Folclorico de Basileia» mit einer grossen Vielfalt an erklärten Trachten und schwungvollen Tänzen. Zwischenzeitlich waren auch die Mittagsverpflegungsstände aufgegangen: Eine spanische Paella nach andalusischem Rezept, das Poulet Curry, Dal, die Frühlingsrollen und Pajasam beim Tamilischen Verein und das kurdische Kisir, Kömbe, Sarma und Kek. Schweizerisch war das Kuchenbuffet.

Dann folgte laut der Ansagerin Andrea Sulzer eine Weltpremiere. Nach einer Idee von Karin Geitz wurde ein bekanntes Musikstück von Urs Mangold, s’Bölchegschpängscht ausgewählt. Die offizielle schweizerische Choreographie wurde dazu durch die TG Muttenz getanzt, während die tamilische Kindertanzgruppe und die portugiesische Gruppe je eine eigene Choreographie mit ihren Schritten kreierten. Phantastisch und jeweils begeisternder Applaus. Beim Abgang des Tanzpaares der TG Muttenz wartete bereits ein kleines Tamilenkind hinten, das Gespenst für ihre Variante symbolisierend. Und in der portugiesischen Version steckte auch der Tunnel. Ein gemeinsames Schlussbild aller 3 s’Bölchegschpängscht Tanzenden war im Programmablauf leider nicht eingeplant.

Das Nachmittagsprogramm begann mit einer Interview- und Informationsrunde, gefolgt von einem 3. Kulturblock. Diesen eröffnete der Chor der TG Pratteln. Im Anschluss daran übernahm Marianne Gysin das Szepter und stellte die verschiedenen anwesenden Baselbietertrachten vor. Nicht gefehlt haben auch Birsecker-Trachten und eine Laufentalertracht. Dann war die Bühne frei für das Aufspielen der 3 Musikgruppen, bis zum Ende um 15 Uhr.

Vreni Hungerbühler und Ruedy Weber
Bilder: Ruedy Weber, Jacqueline Berger und Daniel Dumas