Schon seit 2022 ist bekannt, dass die STV zu ihrem 100-jährigen Jubiläum ein neues gesamtschweizerisches Trachtenbuch herausgeben möchte. Christian Hug, der Redaktor und Dunja Rutschmann haben zusammen mit Sissi Sturzenegger, der schweizerischen Trachtenkommissionspräsidentin, einen «Schlüssel» ausgetüftelt, welcher Kanton wie viele Trachten zeigen kann im Buch und wann diese fotografiert werden.
Baselland darf neun Trachten abbilden, die übrigen werden beschrieben, der Fototermin war für den 16. Oktober angesetzt worden, Ersatz Datum eine Woche später.
Nun ging es darum wo soll was und wer fotografiert werden, die Trachtenschneiderinnen Marianne Gysin, Andrea Gschwind, Margrit Kessler und Myrta Nussbaumer sowie Eveline Meier und meine Wenigkeit haben sich zu drei Sitzungen getroffen, um alle diese Fragen zu klären.
Dank Beziehungen kann der grosse Tag im Schloss Ebenrain in Sissach stattfinden, dies ist perfekt, weil bei schönem Wetter draussen im wunderbaren Park, bei schlechtem Wetter in den Innenräumen des Schlosses fotografiert werden kann.
Und so kommt er, der Tag des Shootings, der Wetterbericht verspricht Sonne, aber am Morgen um 8.00 Uhr beim Eintreffen der Crew liegt noch dichter Nebel in der Luft. Der Fotograf, Silvan Bucher und Dunja Rutschmann sind zuversichtlich, dass sich die Sonne zeigen wird, bis alles bereit ist.
Im Keller ist die Garderobe eingerichtet worden, an Kleiderständern hängen haufenweise Säcke mit frisch aufgebügelten Trachten, die ersten Models ziehen sich um, Eveline frisiert wo nötig und Sandy, die Make Up Artistin und zur Crew gehörend, schminkt die Models so genial gut, dass es gar nicht auffällt, dass sie geschminkt sind.
Wer fotografiert ist darf sich wieder umziehen und wird nach einem Znüni oder Zvieri am grossen Tisch im Speisesaal des Schlosses, mit bestem Dank «entlassen». Vor allem für die Kinder war es ein grosses Erlebnis, einmal an einem so grossen Tisch in einem Schloss essen zu dürfen.
So ist den ganzen Tag über ein Kommen und Gehen und emsiges Treiben. Einmal wird drinnen, einmal draussen fotografiert. Eine spezielle Herausforderung für alle Beteiligten war die Szene mit dem Werfen des Hochzeitstrausses, diese brauchte viel Geduld und Fantasie, durfte der Strauss doch keinesfalls ein Bild an der Wand touchieren, denn dies hätte einen Alarm ausgelöst.
Das Mittagessen hat Eveline Meier, die den Tag super organisiert hat, in Itingen im Restaurant Ochsen bestellt. Das Restaurant öffnete extra für uns und im Restaurant war bekannt, dass wir nur knapp eine Stunde Zeit haben zum Essen. Unglaublich, dass 20 Personen innerhalb knapp fünf Minuten alle ihr heisses und wunderbar gekochtes Essen erhalten haben und nach nur knapp 30 Minuten wieder zurück ins Schloss fahren konnten.
Am Nachmittag konnte nun draussen an der Sonne fotografiert werden, die Kinder in den Baselbieter und Laufentaler Werktags Trachten haben großartig und motiviert «mitgemacht», so dass gegen 16 Uhr die letzten Fotos im Kasten waren.
Unglaublich dankbar für einen unvergesslichen Tag bedanke ich mich bei allen Schneiderinnen und Evelyne für ihren riesigen Einsatz, bei allen Models für die Zeit, die sie sich genommen haben und für ihre Disziplin, bei der Crew für ihre professionelle Arbeit und viel Geduld, sowie bei Sandra Beer, Leiterin der Tagungsstätte Ebenrain, und bei René Handschin, dem Abwart, die es ermöglicht haben, dass die Fotos im und ums Schloss gemacht werden durften. Zudem hat uns René den ganzen Tag mit viel Engagement und Wissen unterstützt – wir warten gespannt auf die Vernissage des Buches im Jahr 2026
Text: Susanne Gasser
Fotos: diverse